- Matthias
- aus dem gleich lautenden Rufnamen entstandener Familienname. Matthias geht auf eine griechische Kurzform von Mattatнas, zu hebr. Mattanja »Gabe Jahwes«, zurück. Matthias fand als Apostelname Eingang in die mittelalterliche Namengebung. Der heilige Matthias war einer der Jünger Jesu; er wurde durch das Los zum Ersatzapostel für Judas Ischariot bestimmt. Nach der Legende sollen seine Reliquien durch Kaiserin Helena nach Rom und von dort nach Trier gekommen sein. In den Quellen tritt häufig eine Vermischung der Rufnamenformen Matthias und Matthäus zutage (vgl. Matthäus). Als Varianten von Matthias begegnen uns u.a. die Familiennamen Mathias, Matthies, Mat(t)heis, Mathis. Bei den Familiennamen Matthiä, Matthiae, Matthiesen, Matthiessen handelt es sich um patronymische Bildungen. Auf eine Verkürzung von Mat(t)heis gehen Familiennamen wie Deis, Deiß, Deißmann, Theis(s), Theiß mit den patronymischen Bildungen Deising, Theis(s)en zurück. Im Anlaut verkürzte Formen von Matthi(e)s sind z.B. die Familiennamen Dies(s), Dieß, Diesel, Dießl, Diss, Diß, Thies(s). Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Dieser, Dieses, Diesing, Thies(s)en, Thießen, T(h)issen, Thyssen. Durch eine weitere Verkürzung von Matthi(e)s sind Familiennamen wie Hies, Hieß, Hiß, Hies(e)l, Hiessel entstanden.
Wörterbuch der deutschen familiennamen. 2013.