Berthold

aus dem gleich lautenden, im Mittelalter besonders im süddeutschen Raum beliebten Rufnamen (beraht + walt) entstandener Familienname. Die große Anzahl heutiger Familiennamen, die auf regionale Varianten, Kurz- und Koseformen von Berthold zurückgehen, zeugt für die allgemeine Verbreitung des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung. Aus der Vollform ist der niederdeutsche Familienname Barthold hervorgegangen. Hierzu gehört auch Bartholdi, eine patronymische Bildung im Genitiv zu der latinisierten Form Bartholdus. Im ober- und mitteldeutschen Raum begegnen uns die Varianten Berchtold, Perchtold, Perthold, Bächtold und Bechtold. Von der Kurzform Becht(e) leiten sich die Familiennamen Bechtel, Bechtle, Bechtelmann ab. Aus Koseformen von Berth sind Bert(e)l, Berthel, Perthel, Bertele, Bertlin, Bert(h)elmann, Bertz hervorgegangen. Die patronymische Bildung Bertling kommt in Westfalen vor. Aus Berchtold ist die Kurzform Bercht entstanden. Die Familiennamen Berlt, Berlett und Berlit sind im ostmitteldeutschen Raum heimisch. Aus alemannischen Koseformen sind die Familiennamen Bersch, Bertsch(i), Bertschmann, Birtsch(i), Betsch(el) und Beß, Besse entstanden. Der Familienname Benz geht i. A. auf eine alemannische, mit -z-Suffix gebildete Koseform von Berthold zurück, doch kann diesem Familiennamen auch eine Koseform von Bernhard zugrunde liegen. Dies gilt auch für Betz. Bei Petz tritt noch eine Konkurrenz mit dem Heiligennamen Peter hinzu. Die Familiennamen Betzold und Petzold sind aus Erweiterungen von Betz bzw. Petz mit dem Suffix -old (<walt) hervorgegangen. Die niederdeutschen Familiennamen Bethge, Bethke, Bethmann sind z.T. von Berthold, z.T. aber auch von Bertram abzuleiten. Schließlich gehen Dold(e) und Told auf eine mit dem Ausgang des ersten Namenswortes und dem zweiten Namenbestandteil gebildete Kurzform von Berthold zurück.