Würfler

1. Berufsname zu mhd. würfelжre »Würfelmacher«. Die Würfel wurden aus Knochen, Elfenbein oder auch aus Metall hergestellt.

2. Übername zu mhd. würfelжre »Würfelspieler«. Der berühmte Franziskanerprediger Berthold von Regensburg (13.Jh.) macht den Würfelhersteller für die bösen Folgen des Würfelspiels verantwortlich: wan ez geschiht manic tusent sünde von würfelspil, die sus niemer geschжhen: manic tusent lp unde sele werdent verlorn, die sus niemer würden verlorn, der niht würfel machte. Da kumt von mort unde diepstal, nt, zorn unde haz unde trakheit an gotes dienste [...] Nu sich, würfeler, wie vil unsжlden von dnem verfluochten amte kümmt! [denn es geschehen viele Tausend Sünden von dem Würfelspiel, die sonst nicht geschehen würden: Viele Tausend Leiber und Seelen werden verloren, die nicht verloren wären, wenn er keine Würfel machte. Davon kommt Mord und Diebstahl, Neid, Zorn und Hass und Trägheit an Gottes Verehrung [...] Nun sieh, Würfler, wie viel Unglück von deinem verfluchten Beruf kommt!]. Hans würfler ist a. 1370 in Esslingen bezeugt.