Arzt

Berufsname zu mhd. arzet »Arzt«. Zwar war seit dem 14.Jh. das Studium der Medizin an deutschen Universitäten möglich, doch muss man annehmen, dass die überwiegende Mehrzahl der in den mittelalterlichen Städten praktizierenden Ärzte keine wissenschaftliche Ausbildung erfahren hatte, sondern nur heilkundige Personen waren, die ihren Beruf bei einem Meister erlernt hatten. Sogar auf dem Land wurden Bauern, die gelegentlich Heilkuren durchführen konnten, Arzt genannt. Im Verlauf des Mittelalters vollzieht sich jedoch in den Städten eine Trennung zwischen gelehrten und ungelehrten Ärzten, sodass die Ersteren vor allem das Gebiet der inneren Medizin und der höheren Chirurgie pflegten, während einfachere Aufgaben wie Wundversorgung, Aderlassen, Schröpfen von den Badern übernommen wurden. Im niederdeutschen Sprachgebiet tritt der Familienname Arzt seltener auf; hierfür findet sich eher Sundmaker. Auch aus der lateinischen Bezeichnung für den studierten Arzt, medicus, und aus der seit dem 15.Jh. volkstümlichen Bezeichnung »Doktor« haben sich noch Familiennamen wie Medick(e) und Dokter, Doktor entwickelt. maister H. der artzt ist a. 1342 in Regensburg bezeugt.