- Jakob
- aus dem gleich lautenden Rufnamen hebräischen Ursprungs (»Er [Gott] möge schützen«) entstandener Familienname. Für die Verbreitung von Jakob im Mittelalter war nicht der alttestamentliche Patriarch ausschlaggebend, sondern der Apostel Jacobus der Ältere. Dessen Grab in Santiago de Compostela (Nordwestspanien) war nach Rom und Jerusalem das wichtigste Wallfahrtsziel im mittelalterlichen Europa. Die große Anzahl heutiger Familiennamen deutscher und slawischer Herkunft, die auf Jakob zurückgehen, zeugt für die große Verbreitung des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.þ15.Jh.). Patronymische Bildungen zu Jakob sind die Genitivformen Jacobs und Jakobs, die vor allem im Westen und Norden des deutschen Sprachgebiets auftreten. Die patronymische Ableitung Jakober ist im süddeutschen Raum heimisch, Jacobsen und Jakobson sind typisch für den Norden Deutschlands (insbesondere für Schleswig). Jacobeit, eine patronymische Form mit dem litauischen Suffix -eit, war ursprünglich in Ostpreußen verbreitet. Latinisierte Formen sind Jacobus und Jakobus mit den patronymischen Bildungen im Genitiv Jacobi, Jakobi, Jacoby, Jakoby. Slawischer Herkunft sind die Familiennamen Jakobasch, Jakobitz, Jakube(c)k, Jakubi(c)k. Aus der verkürzten Form Jack sind zahlreiche Familiennamen hervorgegangen: oberdeutsche Kosebildungen auf -(e)l wie Jackl, Jäckel, Jeckel, mit Verdumpfung des a zu o Jockel und Jöck(e)l, alemannische Koseformen auf -le, -lin und -i wie Jäckle, Jäggle, Jäcklin, Jäggi. Hierzu gehören auch die slawischen Ableitungen Jackisch, Jockisch, Jokisch, Jockusch. Durch Wegfall der ersten Silbe sind mehrere verkürzte Formen von Jakob entstanden: Kobe(s), Köbe, Kopp(e), Köpp(e). Hierzu gehören die Koseformen Köp(c)ke, Köbke, Köppke, Köpp(e)l und die patronymischen Bildungen Köppen und Koppen. Ebenfalls aus der zweiten Silbe von Jakob sind zahlreiche Ableitungen slawischer Herkunft entstanden: Kauba, Kaubi(tz)sch, Kopisch, Kopsch, Kuba, Kube, Kubach, Kuballa, Kuban, Kubanek, Kubath, Kuben(t)z, Kubiak, Kubick(e), Kubig, Kubik, Kubis, Kubisch, Kubitschek.
Wörterbuch der deutschen familiennamen. 2013.